Salon Rossini
Große Oper in kleiner Besetzung!
Ausgewählte Opernstücke von Gioacchino Rossini sowie Musik von Johann Stauss II bearbeitet für zwei Flöten, Gitarre, Violoncello und Schlagwerk, zum Teil arrangiert von Michael Goldort
Annie Laflamme & Darja Großheide (Romantische Flöten)
Michael Goldort (Romantische Gitarre)
Marie-Louise Wundling (Violoncello)
Ralf Zartmann (Schlagwerk)
Die Flötistinnen Annie Laflamme und Darja Großheide spielen seit 2015 zusammen mit dem Gitarristen Michael Goldort Bearbeitungen von Rossinis Opern auf romantischen Instrumenten. Diese Musik ist und bleibt unfassbar reizvoll für Spieler und Zuhörer. Es existieren zahlreiche originale Bearbeitungen für diese Instrumente aus der Entstehungszeit der damaligen Opernhits zwischen 1815 und 1840, viele davon nur in alten Drucken. Carulli, Giuliani und Tulou sind nur einige der zu nennenden Arrangeure.
Seit 2022 hat sich das Ensemble um Schlagwerk (Ralf Zartmann) und Cello (Marie-Louise Wundling) vergrößert und tritt seither unter dem Namen Salon Rossini auf. Für diese einzigartige Besetzung des Salonorchesters hat Michael Goldort inzwischen einige Bearbeitungen geschrieben, etwa von der berühmten Ouverture aus „La gazza ladra“ oder vom humorvollen 1. Finale aus „L’Italiana in Algeri“. Ergänzend kommen berühmte Werke von Johann Strauss Sohn, so dass sich das Repertoire des Ensembles ständig erweitert. Taschenoper par excellence, aber auch eine gelungene Auswahl für Neujahrskonzert oder historischen Opernkarneval! Die Konzerte werden entweder von den Musikern selbst oder von einem Schauspieler moderiert.
Beste Unterhaltungsmusik in historischer Aufführungspraxis, die Musiker und Publikum erfreut.
Rossinis Opern wurden zu seinen Lebzeiten geliebt und gefeiert, ganz besonders in Wien und Paris, wo zu eben dieser Zeit in den Salons der gehobenen Gesellschaft zahlreiche Kammermusikkonzerte gegeben wurden. Viele der Opern wurden extra für die Karnevalszeit in Auftrag gegeben, denn die Karnevalszeit war die wichtigste Spielzeit für Opern zu Beginn des 19ten Jahrhunderts.
Musikauswahl:
Gioacchino Rossini (1792 – 1868 )
- Ouverture aus der Oper La gazza ladra
Bearbeitung von Michael Goldort für 2 Flöten, Gitarre, Cello und Schlagwerk - Potpourri aus der OperIl Barbiere di Sivigliafür Gitarre solo arrangiert von M.Goldort, sowie die Arien „Ecco ridente il cielo“ und „Una voce poco fa“ , Bearbeitung von Carulli und Tulou für Flöte und Gitarre
- “Fra quei soavi palpiti” aus der Oper Tancredi , Bearbeitung von F.Carulli für 2 Flöten und Gitarre
- Thema Une Larme – Allegro agitato, für Violoncello und Gitarre (orig. Klavier)
- Arie aus der OperElisabetta d’Inghilterra, Bearbeitung von 1819 für 2 Flöten, Arrangeur unbekannt
- Erstes Finale aus der Oper L’Italiana in Algeri , Bearbeitung von Michael Goldort für 2 Flöten, Gitarre, Cello und Schlagwerk
Johann Strauss ( 1825 – 1899 )
- Tritsch-Tratsch-Polka, op. 214
- Im Krapfenwaldl, op. 336
- Radetzky-Marsch, op. 228
- Quadrille nach Verdis Oper „Un ballo in maschera“, op.272
Annie Laflamme. Während im Paris des 18. Jahrhunderts die Musik des Barock ihre schönsten und exklusivsten Blüten trieb, waren sieben kleine Eilande in Kanadas eiskaltem St. Lorenz Strom das Ziel französischer Auswanderer in der neuen Welt. Sept-Iles, so heißt heute noch der Ort, in dem 250 Jahre später deren Nachfahrin, die Flötistin Annie Laflamme geboren wurde. Als Québécoise fühlt sie sich der Sprache des Alten Frankreich ebenso nah, wie sie als Künstlerin mit der Musik der Alten Welt verbunden ist. So zog es Annie Laflamme nach ihrem Studium der Querflöte in Montreal zurück in die Musikmetropole Wien. Hier lernte sie die heute Neue Welt der Alten Musik kennen, deren Studium sie am königlichen Konservatorium in den Haag vervollkommnete. Heute lebt Annie Laflamme als Spezialistin für historische Flöten des Barock, der Klassik und der Romantik in Mettmann. Sie arbeitet mit renommierten Ensembles wie z. B., Les Musiciens du Louvre (Marc Minkowski - Frankreich), Musicaeterna (Teodor Currentzis - Russland), und der Concentus Musicus Wien (Stefan Gottfried - Österreich). Ihre Konzertreisen als Solistin, Kammer- und Orchestermusikerin so wie ihre Arbeit als passionierte Pädagogin führen sie durch Europa, Amerika und Asien. Zahlreiche CD-Einspielungen und Rundfunkmitschnitte belegen Ihre künstlerische Tätigkeit. Als Gründungsmitglied des Ensembles Compagnia di Punto beschreitet sie seit dem Jahr 2010 neue Wege auf alten Instrumenten.
Darja Großheide, stets auf der Suche nach neuem Flötenrepertoire zwischen 1720 und 1840 entwickelt und erarbeitet sie ungewöhnliche Kammermusikprogramme in unterschiedlichen Besetzungen und bringt sie zur Aufführung, z.B. Programme mit Schauspielern oder Komikern oder extra für Kinder. Sie wuchs in Hannover auf, studierte Blockflöte an den Conservatorien von in Padua und Maastricht sowie an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Bei Karl Kaiser machte sie außerdem ein Aufbaustudium Historische Aufführungspraxis für Traversflöte an der MHS Frankfurt und erhielt wichtige Impulse für das Spiel romantischer Klappenflöten bei Martin Sandhoff. Sie konzertiert in unterschiedlichen kammermusikalischen Formationen sowie mit verschiedenen Barockorchestern. Mehrere CD-Produktionen mit Ersteinspielungen ihres Ensembles „musica solare“ sind aus dieser Arbeit hervorgegangen (u.a. Kantaten von Ariosti, Sonaten von Nardini). 2010 gründete sie die Kammerkonzertreihe für Alte Musik „Tonspuren“ in Düren, in der sie bis Ende 2022 weit über hundert Konzerte auf die Bühne gebracht haben wird. Darja Großheide lebt und arbeitet in Düren und Berlin und unterrichtet Querflöte, Blockflöte und Traversflöte.
Michael Goldort wurde in Nowosibirsk geboren und studierte Gitarre am dortigen Glinka-Staatskonservatorium. Schon während seiner Studienzeit trat er vielfach auf, sowohl in Russland als auch auf renommierten Festivals in Italien, Deutschland und Österreich, wo namhafte Persönlichkeiten wie Alvaro Pierri ihn als einen der virtuosesten Gitarristen Russlands würdigten. Ab 1989 gab er regelmäßig Solo-Recitals im In- und Ausland ( unter anderem in Österreich, Spanien und Italien ) und trat er zusammen mit Symphonieorchestern von Städten wie Sankt Petersburg und Kiew auf. 1991 wurde Michael Goldort Assistent von Professor Frauchi am Moskauer Konservatorium. Später war er als Professor für Gitarre verbunden am Glinka-Staatskonservatorium (1993-1996) und an der Universität von Sankt Petersburg (2003-2005). Seit 2005 lebt und arbeitet er in Köln. Von seinen vielen Transkriptionen für Gitarre, vor allem bekannte Opernthemen von Komponisten wie Rossini oder Bizet, sind mehrere auf CD erschienen. Seine zweite CD ist spanischen Komponisten gewidmet und wurde im Classical Guitar Magazine 1996 als künstlerisches und technisches Meisterwerk beschrieb. Seit einigen Jahren spielt Michael Goldort auf der Romantischen Gitarre Kammermusik mit bekannten Musikern der Historischen Aufführungspraxis und arrangiert in deren Auftrag u.a.Opern von Rossini für kleine Ensembles.
Ralf Zartmann zählt seit über 20 Jahren zu den vielseitigsten und außergewöhnlichsten seiner Art. Er ist freiberuflicher, klassisch ausgebildeter Schlagzeuger, Pauker, Percussionist und Schlagwerkdozent. Als Tonkünstler ist er in allen Genres zu Hause- immer auf der Suche nach dem Neuen. Neben Tätigkeiten im solistischen Bereich (u.a. gemeinsam mit Dame Evelyn Glennie) ist er regelmäßig Gast bei großen Symphonieorchestern, Theaterproduktionen und Festivals. So war er 16 Jahre im Bereich Schlagzeug/Pauke sowie mehrfach solistisch bei den Düsseldorfer Symphonikern und der Deutschen Oper am Rhein tätig. Für letztere gestaltete er mit der Band trio crossOper und Solisten des Ensembles eigenständige, genreübergreifende Konzertprojekte. Mit zu seinen Lieblingsinstrumenten gehören die Barockpauken. Hier hat er Werke mit bis zu 8 Pauken aus dem 17. Jahrhundert wiederbelebt und europaweit solistisch aufgeführt u.a. mit den Titualorganisten Notre Dame. Ralf Zartmann leitet zudem die RZ PercussionGROUP, ein Spezialensemble für Schlagzeugmusik. Im Rahmen seiner pädagogischen Tätigkeit (u. a. als Dozent beim Landesjugendorchester NRW) finden regelmäßig in Zusammenarbeit mit Städten des Ruhrgebiets und Konzerthäusern wie der Tonhalle Düsseldorf Schulkonzerte mit ihm statt. In der Spielzeit 2018/2019 und 2019/2020 war er solistisch an der Deutschen Oper am Rhein in der Oper Gold! (Besetzung 1 Sopran/1 Schlagzeuger) zu hören. Mit diesem außergewöhnlichem Werk gastiert er in der Spielzeit 2022/2023 mit einer Neuinszenierung an der Oper Wuppertal.
Der Cellist Felix Zimmermann erhielt seine Ausbildung an der HfM „Hanns Eisler“ Berlin bei Stefan Giglbergerund der Folkwang Universität der Künste Essen bei Prof. Young-Chang Cho. Inspiriert von Arbeitsphasen mit Reinhard Goebel und Stefan Schardt, rundete ein Barockcellostudium bei Markus Möllenbeck in Essen seine Ausbildung ab; weitere wichtige Impulse erhielt er dort von Mayumi Hirasaki, Christian Rieger und Michael Schmidt-Casdorff. Schon während der Studienzeit sammelte er Erfahrungen in der Orchesterlandschaft bei den Hamburger Philharmonikern, den Essener Philharmonikern, und dem Schleswig-Holstein Festivalorchester.Seine künstlerische Tätigkeit umfasst heute zahlreiche Konzerte und CD- sowie Rundfunkeinspielungen im In- und Ausland mit Orchestern und Ensembles, die sich der historisch informierten Aufführungspraxis verschrieben haben; darunter die Gaechinger Cantorey,Capella Augustina, l’arte del mondo, die Neue Hofkapelle Osnabrück, Das Neue Orchester und die Kölner Akademie. Außerdem ist er gern gesehener Gast in Sinfonieorchestern wie den Dortmunder Philharmonikern und der Neuen Philharmonie Westfalen.
Außerdem spielt das Ensemble in Quartettbesetzung:
Wien spielt auf – ein Salonkonzert beim Wiener Kongress 1815
Wir stellen ein Konzert im berühmten Wiener Salon der Berlinerin Fanny von Arnstein nach
Darja Großheide – Romantische Flöte
Christian Goosses – Viola
Michael Goldort – Romantische Gitarre
Michael Borgstede – Hammerflügel
Nach 23 Jahren Krieg treffen sich gekrönte Häupter und Politiker aus ganz Europa zu Friedensverhandlungen in Österreichs Metropole Wien. Der Wiener Kongress beginnt im September 1814. Geplant sind zwei Monate Verhandlungen. Die Gäste werden üppig bewirtet und mit Bällen, Festen, Mätressen, Theater und Konzerten köstlich unterhalten. Wien gilt in dieser Zeit als die Amüsiermeile Europas. Nicht umsonst sagt man „der Kongress tanzt“. Und weil sich alle so wohl fühlen im schönen Wien, bleiben sie ganze neun Monate und kosten Österreich ein Vermögen. Endlich gibt es auch wieder echten Kaffee, was einen riesen Andrang in den Konzertcafés zur Folge hat. Mit ihren Kronleutern, roten Samtpolstern und Spiegeln gelten als Inbegriff von Lebensqualität und werden überall in Europa nachgeahmt. Die Biedermeierära beginnt genau hier beim Wiener Kongress.
In zahlreichen Salons, die von sogenannten „Salonieren“ geführt werden, finden regelmäßig Konzerte und Lesungen, aber auch politische Debatten statt. Beethoven und Goethe, Wilhelm von Humboldt, Schlegel, Spohr, Giuliani, Diabelli , Hummel und viele andere große Musiker und Dichter sind Teil dieser herrlichen Kulturindustrie. Die Gitarre, die sich seit Ende des 18ten Jahrhunderts wesentlich weiterentwickelt hatte, ist Dank einiger Virtuosen wie Mauro Giuliani, Ferdinand Carulli, Wenzel Matiegka oder Anton Diabelli zum absoluten Modeinstrument avanciert. Das „mobile Klavier“ kann die feinen Damen bei Landpartien oder Gartenfesten unterhalten, wird aber auch gerne in den Salons gespielt. Unzählige Kompositionen und Arrangements für Gitarre alleine oder in Kombination mit anderen Instrumenten wie Klavier, Flöte oder Violine werden in dieser Zeit in Wien verlegt und finden reißenden Absatz. Die Komponisten sind zugleich auch Musiker und spielen ständig miteinander. So weiß man, dass Giuliani mit Moscheles und Hummel, aber auch mit Beethoven und Diabelli musizierte. Der in Wien ansässige, aus Böhmen stammende Gitarrist und Pianist Wenzel Matiegka hat den Ruf, er sei der „Beethoven der Gitarre“. Matiegka arrangiert u.a. eine Serenade Beethovens für Flöte, Viola und Gitarre. Das von ihm komponierte Notturne für dieselbe Besetzung galt lange als ein Werk von Franz Schubert, der jedoch nur eine Cellostimme hinzufügte.